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6. Juni 2023

Interview mit Marisa Erler anlässlich ihrer Pharmareferentenausbildung.

Frau Erler, wie kamen Sie auf das Jobbild Pharmareferentin?

Ich habe eine Freundin die als Pharmareferentin tätig ist. Von ihr erfuhr ich vom Jobprofil.

Welche Ausbildung haben Sie?

Ich habe einen Bachelorabschluss in Tourismusmanagement und einen Master in International Business Management der Fachhochschule Zittau Görlitz. 

Und jetzt Pharmareferentenausbildung bei wem?

Ich habe mich für die Ausbildung bei Pharm Ref Consulting von Wolfgang Schober unter der Kursleitung von Wolfgang Gollneritsch entschieden, der mich super gecoacht hat. Die Ausbildung konnte ich in Form von Webinaren gut von zu Hause machen. Es war sehr interaktiv, mit der Möglichkeit, jederzeit Fragen zu stellen. Ebenso gab es nach jedem Modul einen Nachbearbeitungsteil zum besseren Wissensabgleich. 

Welche Vorstellung des Jobs hat sich bis dato herauskristallisiert?

Der Austausch mit Ärzten, Leben durch Medikamente in positiver Form zu verlängern bzw. zu einem verbesserten Alltag bei Erkrankungen beizutragen, klingt für mich sehr spannend. 

Mein größter Traum ist es, in Zukunft aktiv bei der Einführung eines Präparats zur Behandlung von Zöliakie beitragen zu können.

Schon ein Kribbeln im Bauch, wenn man an die ersten Besuche denkt?

Nein, das ist momentan noch sehr weit weg. Zurzeit steht noch die Vorbereitung für die Pharmareferentenprüfung im Vordergrund. Und da die Durchfallquote in Foren sehr hoch kommuniziert wird, wird das sicher nicht leicht.

Haben Sie schon mal mit einem Pharmareferenten zum Schnuppern Doppelbesuche gemacht?

Nein, das wird aber sicher bei der Einarbeitung in einem Unternehmen integriert sein. Die Landesleitung in Tirol der Arbeitsgruppe Zöliakie könnte sich hierfür als hilfreich erweisen, da ich bereits mit Gastroenterologen:innen und Diätologen:innen im ständigen Austausch bin. 

Gibt es Unternehmen, die für Zöliakie bereits spezielle Medikamente anbieten, oder ist es vielmehr ein Gebiet, wo man sich aus verschiedenen Indikationsfeldern Medikationen suchen muss?

Nein, aktuell gibt es noch keine Medikamente zur Behandlung von Zöliakie. Bei der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Zöliakie in Innsbruck präsentierte Prof. Schuhmann, Gastroenterologe an der Charité, einige Studien von verschiedenen Unternehmen, die bereits in diesem Feld forschen. Aber im Moment ist die einzige Therapieform die lebenslange glutenfreie Diät. 

Was sind Ihre Tätigkeiten als Landesleiterin?

Ich bin die Anlaufstelle für Zöliakiepatienten:innen in Tirol, um Betroffenen Hilfestellung bei der Ernährung zu geben beziehungsweise über glutenfreie Ernährung in Kindergärten und Schulen oder am Arbeitsplatz zu informieren. Ebenso empfehle ich Ärzte:innen und Diätologen:innen, die im Bereich Zöliakie einen klaren Fokus gesetzt haben. Ich organisiere zudem kleine Veranstaltungen bei denen Experten:innen aus dem Fachbereich geladen sind, aber auch Treffen, bei denen sich Zöliakiepatienten:innen untereinander austauschen können. 

Hat diese Krankheit nicht jeder in sich?

Nein, es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die unterschiedlichste Symptome hervorrufen kann. Wachstumsstörungen, Muskel- und Gelenksschmerzen, Verdauungsprobleme oder Eisenmangel sind einige davon. Die Ausprägungen sind ganz breit gefächert. 

Wie diagnostiziert man Zöliakie?

Erster Schritt der Diagnostik ist eine Blutabnahme mit Bestimmung von Transglutaminase-IgA sowie Gesamt-IgA. Sollte dieser Test positiv ausfallen, wird die Zöliakie dann beim Erwachsenen mit einer mikroskopischen Untersuchung von Zwölffingerdarm-Schleimhaut bestätigt. Bei Kindern gibt es unter gewissen Voraussetzungen auch die Möglichkeit, ohne Spiegelung die Diagnose Zöliakie zu stellen. Es ist aber stets ratsam, einen ärztlichen Experten beizuziehen, da eine glutenfreie Diät nur auf Basis einer stichhaltigen Diagnose begonnen werden soll.

Sie könnten ja selbst schon eine Praxis aufmachen?

Nein, da fehlt mir schon der medizinische und diätologische Hintergrund. Das überlasse ich lieber den Spezialisten.

Wieviel Menschen sind von der Krankheit betroffen?

Es sind wenige diagnostiziert, man weiß aber von einer sehr hohen Dunkelziffer. Einer von hundert hat Zöliakie aber nur jeder zehnte Patient weiß es. 

Danke für das Gespräch.

Herbert Pachler, 6. Juni 2023