Der seit einem Jahr schwelende Streit um die Medikamentenpreise in der Schweiz scheint mit der nun vorliegenden Einigung zwischen Regierung und Pharmabranche beendet zu sein. Innenminister Alain Berset, der die Verhandlungen seitens der Regierung führte, freute sich über ein Ergebnis, „das den Versicherten in der Schweiz ab heuer bereits Einsparungen von über 250 Mio. und ab 2015 von 750 Mio. Franken bringen wird“. Die Pharmaindustrie hingegen sieht das Verhandlungsergebnis weit weniger euphorisch. Thomas Binder von der Vereinigung der Schweizer Pharmafirmen warnte in einem Interview davor, dass die Einsparungen von ca. 20% zwar gut für die Patienten seien, es aber in der Branche wohl zu Entlassungen wird kommen müssen. Positiv sieht die Industrie die Beschleunigung der Zulassungsverfahren für Medikamente. Hier sollen es zukünftig nur mehr 60 Tage sein, die zwischen der Zulassung und der Aufnahme in die Erstattungsliste für ein Arzneimittel liegen dürfen. Bei einem entscheidenden Streitpunkt hat schlussendlich die Industrie nachgegeben. Die Schweizer Medikamentenpreise werden zukünftig mit den ausländischen Preisen verglichen und in einem bundesrätlichen Modell überprüft.