„Die Transparenz, die wir durch den VHC fördern, zeigt, dass die Kooperationen der Industrie mit Partnern, wie etwa Ärzten und Patientenorganisationen, ethischen Ansprüchen gerecht werden. Die hohen Standards, die wir uns in Österreich schon seit Jahren setzen, berücksichtigen auch die europäischen und internationalen Entwicklungen“, so Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber über die mit 1.7.2013 in Kraft getretenen Änderungen des Verhaltenscodex. Ein wesentlicher Punkt des neuen VHC ist die Verpflichtung für Unternehmen, ihre Spenden und Förderungen an Organisationen oder Institutionen, die sich überwiegend aus Fachkreisen zusammensetzen, offen zulegen. Dies ist ab dem Jahr 2016 rückwirkend für das Jahr 2015 durchzuführen. Spenden und Förderungen an einzelne Angehörige der Fachkreise sind unzulässig. Mit diesen Vorgaben erfüllt man zwar die gesetzlichen Vorgaben durch das neue veränderte nationale Korruptionsstrafgesetz, kommt aber den Empfehlungen des Dachbverbands der europäischen Pharmaverbände EFPIA nicht nach. Die EFPIA hatte erst kürzlich in Form eines Transparenzkodex seine Mitgliedsverbände verpflichtet, alle direkten und indirekten Zuwendungen an Ärzte offen zulegen. Dazu zählen in erster Linie Dienstleistungs- und Beratungshonorare, Spenden, Zuwendungen im Zusammenhang mit Fortbildungsveranstaltungen und solche aus dem Bereich Forschung und Entwicklung. Die Informationen sollen für jedermann zugänglich auf einer Webseite veröffentlicht werden und damit die Kooperation von Industrie und Ärzten transparent machen. “Der Transparenzkodex führt Mindeststandards ein, die von den nationalen Verbänden eingehalten werden müssen. Im nächsten Schritt sind die Vorgaben der EFPIA nun auf nationaler Ebene von der jeweiligen Mitgliedervereinigung umzusetzen. Stichtag für die Umsetzung ist der 31. Dezember 2013. Jeder nationale Verband und jedes Unternehmen, das Mitglied der EFPIA ist, ist zur Einhaltung des Transparenzkodex verpflichtet. Gleichermaßen finden mit der Ärzteschaft dazu Gespräche statt, um für eine gemeinsame Umsetzung zu werben. Nur Transparenz schafft eine vorurteilsfreie Zusammenarbeit”, so die deutsche vfa-Geschäftsführerin und seit kurzem EFPIA-Board-Mitglied Birgit Fischer. Auch die Pharmig sei sich der Verantwortung nach Transparenz durchaus bewusst, so Generalsekretär Huber. Man werde bezüglich der Zuwendungen an Ärztinnen und Ärzte in einen Dialog mit der Ärztekammer treten, “denn inhaltlich ist die Veröffentlichung der Zuwendungen ein nächster logischer Schritt” so Huber weiter.

Dr. Jan Oliver Huber