Pharmagroßhändler fordern Transparenzdatenbank

3. Juni 2014
PHAGO_Andreas-Windischbauer

Dr. Andreas Windischbauer,
PHAGO Präsident

„Wir tragen die Mitverantwortung dafür, dass die Patienten mit notwendigen Medikamenten rund um die Uhr versorgt werden”, mit diesen Worten zeigt Dr. Andreas Windischbauer, PHAGO Präsident und Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan anlässlich eines Pressegesprächs rund um die Europäische Jahrestagung des pharmazeutischen Großhandels, die Verantwortung der heimischen Großhändler in der Versorgung der Patienten auf. Vor allem die Lieferschwierigkeiten teils wichtiger Medikamente stelle den Großhandel immer wieder vor große Herausforderungen. Verantwortlich dafür seien, so Windischbauer, sowohl die Konzentration der Fertigungsstätten, als auch höhere Qualitätsanforderungen bei den Rohstoffen, aber auch glatte Fehleinschätzungen bei der Produktionsplanung. Ein weiterer Grund für Lieferengpässe seien auch die Lagerungsstätten. “Mittlerweile werden bereits ein Viertel der Medikamente für den österreichischen Markt im Ausland gelagert” so Windischbauer weiter.

Um die Lieferschwierigkeiten besser in den Griff zu bekommen, schlägt die PHAGO die Einrichtung eines nationalen Krisenvorrats vor, auf den man dann – vor allem bei lebenswichtigen Arzneimitteln – im Falle von Lieferausfällen zurückgreifen könnte. Für diese Umsetzung bedürfe es aber auch der Unterstützung durch die öffentliche Hand.

Auch die Pharmaunternehmen werden in die Pflicht genommen. Eine sogenannte Transparenzdatenbank solle alle Beteiligten über die Dauer und den Grund des Lieferausfalls informieren. Eingepflegt würden die Informationen direkt vom betroffenen Pharmaunternehmen. Der Apotheker könne dann gemeinsam mit dem verschreibenden Arzt im Falle des Falles nach Alternativen suchen und so die Versorgung des Patienten sichern. Starten könnte diese Datenbank, laut PHAGO bereits im Herbst.