Bewohner der französischen Regionen Auvergne-Rhône-Alpes und Nouvelle-Aquitaine müssen zukünftig nicht mehr unbedingt einen Arzt aufsuchen um sich gegen Influenza impfen zu lassen. Frankreich hat jetzt testweise in diesen beiden Regionen Grippeimpfungen in Apotheken zugelassen. Das geht aus einem Regierungserlass hervor, der vergangene Woche in Kraft getreten ist. Der Modellversuch ist zunächst auf drei Jahre angesetzt. Die teilnehmenden Apotheker brauchen eine spezielle Ausbildung und müssen vor der Impfung das schriftliche Einverständnis der Patienten einholen. Geimpft werden dürfen nur Erwachsene mit Ausnahme schwangerer Frauen und Personen, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden. Der jeweilige Hausarzt muss vom Apotheker über die Impfung informiert werden. Das kann entweder über die elektronischen Medikations-Akten der Patienten erfolgen, oder der Apotheker dokumentiert die Impfung im elektronischen Impfbuch.
Bei den Gewerkschaften der Ärzte und des Pflegepersonals hingegen stößt das Projekt laut französischer Medien nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Sie fürchten um ihre Kompetenzen. Allerdings ist Frankreich nicht das einzige Land Europas in dem Impfungen durch Apotheker erlaubt sind. Auch in einigen Kantonen in der Schweiz, in Portugal und in Großbritannien ist es Pharmazeuten erlaubt zu impfen.