Der US-Bundesstaat Ohio hat fünf Pharma-Unternehmen wegen der in der Bevölkerung weit verbreiteten Abhängigkeit von Opiaten verklagt. Generalstaatsanwalt Mike DeWine warf den Firmen am Mittwoch vor, in ihrem Marketing absichtlich zu verschleiern oder zu verharmlosen, dass diese rezeptpflichtigen Schmerzmittel süchtig machen könnten.
Konkret richtet sich die Klage gegen die Unternehmen Allergan, Endo Health Solutions, Johnson & Johnson, Purdue Pharma und Teva Pharmaceutical Industries. Sie zielt auf Schadenersatzzahlungen an die Behörden von Ohio sowie die Verbraucher ab. Konkrete Summen nennt die Klageschrift jedoch nicht. Mit der Klage soll zudem erreicht werden, dass die Firmen ihre Marketingpraktiken ändern.
Die Opiate-Abhängigkeit ist in den USA ein dramatisches soziales Problem. Ohio ist einer der am stärksten betroffenen Staaten. Nach Angaben der dortigen Behörden wurden in Ohio im vergangenen Jahr an 2,3 Millionen Patienten Opiate verschrieben, was rund 20 Prozent der Bevölkerung des Mittelweststaates entspricht. Die Bekämpfung der Opiate-Abhängigkeit hat auch die Regierung von Präsident Donald Trump zu einem zentralen Ziel erklärt. Allerdings werfen Kritiker dem Präsidenten vor, dass laut seinem Haushaltsentwurf die Gelder für die Bekämpfung der Drogenabhängigkeit stark gekürzt werden sollen. (APA)