Die “big player” der IT-Branche, Apple und Google haben mit dem Bereich der medizinischen Forschung einen neuen Markt für sich entdeckt. Apple startet mit dem Research Kit eine Plattform, die es Apple-Nutzern ermöglicht, ihre Daten aus Gesundheits-Apps direkt für medizinische Forschung zur Verfügung zu stellen. Das Interesse von den einschlägigen Forschungsinstituten soll groß sein, sich hier bei der Entwickler solcher Studien-Apps zu beteiligen. Noch ist die Plattform kostenlos. Doch Apples Ziel sei es, so ein Bericht der Financial Times, durch die Hilfe bei der Erforschung von neuen Medikamenten am Ende auch an den Einnahmen beteiligt zu werden.
Der Start ist geglückt, demnach haben innerhalb von 24 Stunden nach dem Launch bereits zehntausende Apple-User freiwillig ihre Aufzeichnungen der Gesundheitsdaten aus ihren Fitness-Apps auf der Plattform zur Verfügung gestellt. Der große Knackpunkt bei vielen Studien war bis jetzt die Rekrutierung der Teilnehmer. Mit dem Research Kit will Apple Abhilfe schaffen und setzt dabei auf seine Beliebtheit bei einer riesigen Nutzerschar und darauf, dass die Nutzer gerne bei Studien mitmachen, wenn es mit einem Klick geht und sie zudem das Gefühl haben, etwas Gutes für die Bekämpfung von Krankheiten zu tun.
„ResearchKit gibt der Gemeinschaft der Wissenschaftler Zugang zu einer breiten Bevölkerungsschicht auf der ganzen Welt und bietet mehr Möglichkeiten, Daten zu erheben, als jemals zuvor“, so Apple in einer Mitteilung. Dies mache das iPhone zu einem mächtigen Werkzeug für die medizinische Forschung.
Auch Google hat mit GoogleFit ähnliche Pläne und mit der mit der DNA-Test-Firma 23andMe bereits eine Datenbank von 850.000 DNA-Proben gesammelt. Diese haben Nutzer freiwillig abgegeben und dazu noch je 99 Dollar für die Auswertung gezahlt. Zwei der größten Pharma-Firmen, Roche und Pfizer, haben bereits Deals mit 23anME, um diese DNA-Daten für die Forschung zu nutzen. Doch Google will langfristig nicht nur zuliefern, sondern eigene Medizin entwickeln: Die Google Labs haben nicht nur bereits zusammen mit Novartis Insulin-messende Kontaktlinsen entwickelt, sondern längst mit der Entwicklung von eigenen Nano-Medikamenten begonnen, berichtet die Deutschen Wirtschafts Nachrichten.