Als Präsidentin des österreichischen Nationalrats bekleidet Prammer seit Oktober 2006 eines der höchsten politischen Ämter im Staat. In Ihrer Rede verdeutlichte sie die Rolle des Parlaments: „Ungefähr 600 Gesetzesbeschlüsse gab es in dieser Gesetzgebungsperiode, allein 150 davon direkt auf Initiative des Nationalrats.“ In zahlreichen Ausschüssen werden die Gesetzesentwürfe begutachtet und geändert. Dieses Vorhaben ist zeitaufwendig und erfordert viel Information und Diskurs. „Auch wenn überall von Beschleunigung die Rede ist, für diesen Prozess wünsche ich mir Entschleunigung. Im Fokus steht nicht die Geschwindigkeit, sondern eine genaue Prüfung der Inhalte.“ Prammer beschrieb auch die Veränderungen, die während ihrer Leitung im Nationalrat stattgefunden haben: „Wir entwickeln uns stetig weiter. Worauf in der nächsten Legislaturperiode besonders Augenmerk gelegt werden muss, ist der Ausbau der parlamentarischen Zusammenarbeit und der wissenschaftlichen Dienste.“
In den letzten Jahren wurde das Parlament für die Bevölkerung geöffnet. „Vonseiten der Österreicher herrscht großes Interesse daran, die Abläufe, die Arbeit und die Politiker kennenzulernen“, erklärte Prammer diese Entwicklung: „Zusätzliche politiknahe Veranstaltungen im Nationalrat zielen darauf ab, den politischen Dialog und den Diskurs im Haus stärker zu forcieren. So können wir jedes Jahr mehr als 100.000 Besucher bei uns begrüßen.“

vlnr.: Robert Riedl, Welldone, Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer und Mag. (FH) Birgit Bernhard, Welldone